Neue Materialien für die Land-, Fisch- und Forstwirtschaft gestartet
Oft zu Unrecht wird der Landwirtschaft vorgeworfen, nicht ausreichend verantwortungsvoll mit der Umwelt umzugehen, müssen diese doch täglich zwischen ökonomischen Zwängen und ökologischen Erfordernissen abwägen. Dabei ist der Schutz des Bodens und des Grundwassers durch Eintrag von Nitraten ein Kernthema. Gleiche Tragweite bildet das Problem des Eintrags von Mikroplastik und anderer synthetischer oder mineralischer Stoffe in den Boden.
Mit dem Verbot von mineralischem Kettensägeöl hatte die Bundesregierung vor Jahrzehnten einen ersten Schritt getan, diesen aber nicht konsequent fortgesetzt.
So bleibt der Eintrag von Mikroplastik ein gravierendes, wenn auch nicht sichtbares Problem, in den Böden, im Grundwasser wie auch in Flüssen, Seen und Meeren. Letztendlich hat diese Mikroplastik Kontamination dann auch Auswirkungen auf den Nahrungskreislauf.
Dieser Problematik stellt sich das Innovationsforum "BioHilfsstoffe-Neue Materialien für die Land-, Fisch- und Forstwirtschaft", welches das Sächsische Netzwerk Biomasse e.V. im Rahmen der BMBF-Förderinitiative "Innovationsforen Mittelstand" am 1.2.2021 gestartet hat.
In den kommenden 9 Monaten werden die Akteure mit Vertretern der Land-, Fisch- und Forstwirtschaft einerseits und Vertretern der Landtechnik und Herstellern landwirtschaftlicher Verbrauchsmaterialien in Verbindung mit thematisch relevanten Forschungseinrichtungen nach Möglichkeiten suchen, Plastik durch umweltneutrale Materialien zu ersetzen.
Warum sollte ein Rundballen in Zukunft nicht wieder durch einen Leinenstrick gebunden sein. Kann eine Ohrmarke nicht aus biologisch-abbaubaren Materialien hergestellt werden? Gibt es ökologische Alternativmaterialien für die Standardfolie im Spargelanbau? Interessant wäre die Frage, wieviel Kunststoff allein durch Abrieb an landwirtschaftlichen Maschinen jährlich in die Umwelt gelangen.
Auf diese und andere Fragen will das Team nach technologisch relevanten Antworten suchen.
Als Ziel steht der Aufbau eines Forschungs- und Entwicklungsnetzwerkes, auf deren Grundlage konkrete praxisrelevante Entwicklungen initiiert werden. Dabei steht aus gesellschaftlicher Sicht der Schutz unserer Umwelt im Mittelpunkt. Für die Unternehmen erwarten sich die Initiatoren aber Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen, mit denen sie national und international wirtschaftlich erfolgreich sein können.
Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des Innovationsforums BioHilfsstoffe.
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