top of page

FINa - „Fach-Information Naturfasern" – Trends und Technologien bei Faserpflanzen und Wolle

Veranstaltungsreihe des Hanfakademie e.V. & des Sachsen-Leinen e.V.


Die Schere zwischen dem weltweiten Bedarf und der industriellen Nachfrage nach Naturfasern, vor allem im textilen Bereich einerseits und dem globalen Angebot andererseits geht immer weiter auseinander. Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten über klassische textile Einsatzfelder hinaus, in denen Naturfasern eine wachsende Rolle spielen könnten und werden, nimmt immer mehr zu. Die Voraussetzung mit dem Anbau von Faserpflanzen, der Gewinnung von Bastfasern und Wolle und der Verarbeitung zu Halbprodukten und Finalprodukten unternehmerisch auch in Deutschland erfolgreich zu sein, war lange nicht mehr so groß.


Wir als Interessensverbände der Naturfaserwirtschaft verzeichnen zunehmend Aktivitäten und Interesse in Landwirtschaft und Industrie, im Themenfeld Naturfaser als Unternehmer wirken zu wollen.

Wir spüren aber auch den entsprechenden Respekt vor dem ersten Schritt, erkannte Potenziale in die Tat umzusetzen.


Einen nicht geringen Anteil an dieser Vorsicht haben der Blick auf gemachte Erfahrungen in den vergangenen 40 Jahren nach Wiederaufnahme von Anbau- und Fasergewinnungsaktivtäten in Deutschland.


Im Gegensatz zu den klassischen Anbauländern Frankreich und Belgien haben wir es hierzulande bei Hanf, Leinen und Fasernessel mit sehr heterogenen Aktivitäten zu tun, beginnend bei den Anbau- und Erntemethoden, der Technologie der Fasergewinnung und einer großen Breite an Verarbeitungsmöglichkeiten über eine Vielzahl von Branchen verteilt.


Diese Breite birgt Chancen und Risiken zugleich. Um diese Chancen nutzen und Risiken minimieren zu können, ist es vor allem wichtig, sich mit dem aktuellen Stand des Wissens entlang der gesamten Produktlinien vertraut zu machen. Dabei sehen wir eine Vielzahl an Fragestellungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln, ob vom rohstoffliefernden Landwirt, dem Faseraufbereiter oder dem industriellen Nutzer. Ein paar erste wichtige Fragen und Themen und branchenübergreifend mal herausgegriffen:


  • Welche Faser- und Faserstrohqualitäten werden von wem nachgefragt?

  • Welche Fehler haben in der Vergangenheit zur Stagnation in der Branche geführt und was muss man daraus lernen?

  • Was haben ausländische Wettbewerber für Strategien, um mit ihren Rohstoffen auf den deutschen Markt zu gelangen und wie kann man dem durch eigene wirtschaftlich erfolgversprechende Initiativen entgegenwirken?

  • Hanf als Baustoff – welche Produktions- und Verarbeitungstechnologie werden sich zukünftig im nationalen und internationalen Wettbewerb gegen Styropor, Glaswolle & Co durchsetzen?

  • Welche Fasereigenschaften können mit welchen Technologien erreicht werden?

  • Welche Produkte lassen sich mit in Deutschland produzierbaren Faserpflanzen und Tierwolle über den Stand der Technik hinaus noch produzieren?


Als Unternehmens- und Forschungsverbund Sachsen-Leinen e.V. und als Hanfakademie e.V. möchten wir einen Beitrag leisten, das schon zahlreich vorhandene Wissen in Deutschland zu Anbau, Ernte, Verarbeitung, Produktherstellung, Ökonomie und Ökologie einer breiten Öffentlichkeit, vor allem potenziellen unternehmerischen Nutzern zukommen zu lassen bzw. weiterzugeben und bieten auf Grundlage nun teilweise 30-jähriger Erfahrungen an, in unregelmäßigen Abständen und wechselnden Formaten Landwirten, Fasergewinnern, Industrieunternehmern aber auch Forschern und Studierenden zu helfen, sich mit neuen Erkenntnissen Wissen auf den aktuellen Wissensstand der Naturfaserproduktion zu heben.


Die Veranstaltungsreihe wollen wir nach keinem einheitlichen Muster umsetzen. Wir werden von abendlichen thematischen Online-Fachvorträgen über Diskussionen in Präsenzworkshops bis zu Feldtagen eine breite Palette an Veranstaltungsformaten anbieten.


Dazu werden wir über unseren News-Plattformen sowohl auf der Sachsen-Leinen als auch der Hanfakademie-Homepages informieren, bieten aber auch an, sich als Interessent bei uns mit Mailadresse registrieren zu lassen, um regelmäßig über anstehende Fachveranstaltungen informiert zu werden.



Los geht´s mit 3 Veranstaltungen in Präsenz


25.07.2024 - Erntetechnikvorführung “Hyler Sativa 2000”

Zur Ernte 2023 das erste Mal auf deutschen Hanffeldern unterwegs, wird das Erntesystem auch in diesem Jahr der Branche vorgestellt.


Mit dem Hyler ist es möglich, die gewachsene Parallelität der Hanfstängel auch nach der Mahd zu erhalten, in dem das Faserstroh horizontal querparallel auf dem Feld abgelegt wird. Damit orientiert sich das Verfahren an dem seit Jahrhunderten genutzten Verfahren der Langfasergewinnung mit der Wirkung durch das Vermeiden von Wirrstroheffekten eine optimale Strohröste zu gewährleisten.


Das Hyler-Erntesystem wird in diesem Jahr bei der Fa. Natuvalis in Franken zum Einsatz kommen. Wir verfolgen das Ziel, über den Aufbau einer Kooperation ab 2025 ein Hanfstroh-Parallel-Erntesystem nach Deutschland zu holen.


Termin: 25.07.2024, Natuvalis GmbH, Standort: Neuenmarkt-Wirsberg

Anmeldung per Mail unter: Info@sachsenleinen.de.


Wetterbedingte Verschiebungen sind möglich und werden, falls notwendig, allen angemeldeten Teilnehmern kurzfristig mitgeteilt.



15.08.2024 - SMEKUL-Werkstatt: Industrietaugliche Naturfaserrohstoffe - neue Geschäftsfelder für die Landwirtschaft

Im Vergleich zu Frankreich und Belgien, wo Naturfasern in sehr wenigen Branchen, dafür aber in sehr hohen Mengen zur Vermarktung kommen, wie der Export von textilen Fasern nach Asien oder der sehr umfangreiche Einsatz von Schäben im Bereich Tiereinstreu, hat sich die Naturfaserbranche in Deutschland in Bezug auf Faser- und Schäbenveredelung zu finalen Produkten ganz anders entwickelt. Wir haben es bei uns mit sehr unterschiedlichen Aufschlusskonzepten zu tun mit sehr unterschiedlichen zu produzierenden Faserqualitäten und damit vielfältigen Einsatzbereichen. Wir können auch auf eine intensive Forschungslandschaft verweisen, die eine Vielzahl an innovativen Produkten hervorgebracht hat, die oft allerdings noch nicht den Markt erreicht hat.


Gleichzeitig sucht die Landwirtschaft am Anfang der Produktionskette unter den aktuellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nach wirtschaftlich interessanten Produktionsalternativen abseits einschlägiger Produktionsstrukturen. Faserpflanzen können da eine solche Alternative sein, wenn denn die Rahmenbedingungen dazu stimmen.


Mit neuen Produktionsinitiativen für Naturfasern in Mitteldeutschland werden in absehbarer Zeit sehr unterschiedliche Naturfaserrohstoffe zur Verfügung stehen, die Potenziale bieten, die Palette nachhaltiger wirtschaftlich tragfähiger Industrieprodukte zu erweitern.


Die Bandbreite aus heutiger Sicht ist sehr groß und geht von schäbenbasiertem Mulchmaterial für den Gartenbau über nachhaltige Baustofflösungen bis zum Hanffasereinsatz bei der Ski- und Snowboardfertigung.


Weitere Anwendungen für Naturfasern sind gefragt - weitere Möglichkeiten sich sowohl als Landwirt eine wirtschaftlich interessante Feldfrucht in die Fruchtfolge zu holen aber auch z.B. als Startup eine Unternehmensgrundlage für die Fertigung biobasierter und naturfaserverstärkter Produkte aufzubauen, sind vorhanden.

 

In einer Ideenschmiede als Gemeinschaftsveranstaltung der Sächsischen Wirtschaftsförderung GmbH und des Sachsen-Leinen e.V. in der zukünftigen Faser-Produktionshalle der FUSE GmbH in Zwenkau sind landwirtschaftliche und industrielle Unternehmer, potenzielle Unternehmer und praxisorientierte Wissenschaftler angesprochen, auf Grundlage des Standes der Technik und auf Grundlage konkreter produzierbarer Rohstoffe aus der Region aber auch schon verfügbarer Halbprodukte wie Nadelvliesstoffe, wasserstrahlverfestiger Vliesstoffe oder UD-Tapes Verfahrens- und Produktideen zu schmieden, vielleicht technologische Allianzen für deren Produktionsumsetzung zu bilden.


Termin: 15.8., 8.30 Uhr,

Standort: FUSE GmbH; Mausitz 14, 04443 Zwenkau,

weitere Informationen und Anmeldung hier



18.09.2024 - Internationale Nutzhanfkonferenz in der Oberlausitz

Die Ziele der Konferenz im Länderdreieck Deutschland-Tschechien-Polen sind, den grenzübergreifenden thematischen Austausch zu Naturfasertechnologie zu stärken, dabei eine bessere Koordination von Unternehmenskooperationen und Forschungsarbeiten zu fördern, Synergien zu identifizieren und Sprachbarrieren zu überwinden.


Das Programm setzt sich aus Vorträgen und Posterpräsentationen zur gesamten Wertschöpfungskette von Nutzhanf und anderen Faserpflanzen zusammen.


Hierzu laden der Partnerverband Sachsen!Textil  e.V., Hanffaser Lausitz UG, das Pflanzenbauinstitut VURV aus Chomutov und das gemeinnützige Institut für nachhaltige Entwicklung - IPUR ein.


Termin: 18.09.2024 (Cvikov, CZ) und 19.09.2024 (Zittau)

weitere Informationen und Anmeldung hier


 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page