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  • Clara Baier

Naturfaser-Neuigkeiten aus Belgien und Frankreich

Aktualisiert: 3. Feb. 2022

Aktiver Start ins neue Jahr: Am 12. und 13. Januar reiste ein Team von SACHSENLEINEN-Mitarbeitern und -Mitgliedern nach Belgien und Frankreich, um sich in wichtigen Zentren des naturfaserproduzierenden und -verarbeitenden Gewerbes direkt vor Ort über neueste Trends und Entwicklungen zu informieren, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen sowie Potenziale der europäischen Zusammenarbeit auszuloten.


Zu den wichtigsten Erkenntnissen der Reise zählen die deutlich spürbare Aufbruchsstimmung und das Gefühl des Zukunftsoptimismus, die die Branche gegenwärtig prägen. Sowohl Frankreich als auch Belgien beschäftigen sich seit Generationen äußerst erfolgreich mit der Gewinnung hochwertiger textiler Bastfasern. Musste die Produktion von Hanf- und Flachsfasern bis zur Jahrtausendwende noch intensiv durch die EU bezuschusst werden, so stehen beide Länder heute aus landwirtschaftlicher Sicht für unternehmerische Erfolgsgeschichten ohne jegliche staatliche Subventionierung.


Die Organisation des Anbaus unterscheidet sich stark zwischen den Regionen: Während in Belgien die industriellen Verarbeiter des Flachsstrohs Jahr für Jahr Anbauflächen regionaler Landwirte pachten, setzt man in Frankreich auf Genossenschaften mit einem hohen Maß an Einbeziehung sowie Gewinnbeteiligung der Mitglieder.


Die so entstehenden Produkte sind sehr gefragt. Der globale Markt verzeichnet aktuell einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach hochwertigen textilen Bastfasern, der sogar einem erheblichen Preisanstieg der Fasern standhielt. Konkret werden allein französische Unternehmen den Einblicken der Reise zufolge noch in diesem Jahr acht zusätzliche Langfaserlinien für die Flachsverarbeitung in Betrieb nehmen, und für 2023 ist ebenfalls eine Aufstockung der Kapazitäten um weitere acht Linien geplant. Aber auch Hanffasern lassen aussichtsreiche Entwicklungen erwarten – mit aktuellen Fortschritten bei der Ernte von Faserhanf ergeben sich neue Möglichkeiten, auch auf Basis von Hanf erfolgreich zu hochwertigen, impactarmen Fasern für (tech-)textile Anwendungen zu gelangen. Es handelt sich um neue Technologien und Verfahrensentwicklungen, die es – im Gegensatz zur Vergangenheit – auch Deutschland ermöglichen könnten, Hanffasern für Hochleistungsanwendungen herzustellen.


Wir blicken angesichts dieser vielversprechenden Dynamik gespannt in die Zukunft und informieren in unserem Newsfeed und zweimal jährlich erscheinenden Newsletter weiterhin über laufende Entwicklungen.




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