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  • Clara Baier

KASHEMP entfaltet wirtschaftliche Wirkung vor Ort

Der Projektansatz der Entwicklung eines optimierten Anbau- und Verarbeitungsverfahrens für Textilhanf als Alternative zu Baumwolle in Kasachstan hat sich als wirtschaftlich tragbar und für lokale Akteure langfristig interessant erwiesen: Sowohl eine maßgebliche Erweiterung der Anbaufläche, Verarbeitungskapazitäten und Produktpalette als auch der Einstieg immer mehr regionaler Akteure in das Geschäft mit lokal gewonnenen Hanffasern zeugen von beginnender Verstetigung der Projektergebnisse.



Seit Januar 2019 arbeiten deutsche, kasachische und kirgisische Partner im Projekt KASHEMP gemeinsam an der Entwicklung eines Verfahrens zur Gewinnung textiler Hanffasern, die auf Baumwollspinnmaschinen verarbeitet werden können. Das Ziel: eine nachhaltige standortangepasste Rohstoffalternative zur enorm wasserintensiven Baumwollfaser erschließen. Der tiefwurzelnde Textilhanf schafft es, mit seinem Wurzelsystem selbst stark verdichteten Boden zu durchdringen und so auf Grundwasserreserven zuzugreifen, die für die meisten Pflanzen unerreichbar sind. Mit dieser Fähigkeit eignet er sich für die weitläufigen Flächen Zentralasiens, auf denen Wassermangel angesichts des semi-ariden bis ariden Klimas der limitierende Faktor für eine landwirtschaftliche Nutzung ist – eine Situation, die sich im Zuge des Klimawandels in den kommenden Jahren spürbar verschärfen wird und nach neuen Ansätzen in der Landnutzung verlangt.


Die lokale Etablierung eines an die Gegebenheiten vor Ort angepassten Produktionsverfahrens als Mittel zum Erhalt der Wertschöpfung in der regionalen Textilindustrie bildet den Kernpfeiler des Projekts. Die Erfolge, die in der bisherigen Projektlaufzeit in dieser Hinsicht erzielt werden konnten, spiegeln sich aktuell in den Entwicklungen vor Ort wider: Während das Vorhaben mit Pilotstandorten in den südkasachischen Regionen Almaty und Shymkent seinen Anfang nahm, hat sich der Anbau mittlerweile auf mehrere Orte im Norden des Landes ausgedehnt. Konkrete Pläne für weitere Gebiete existieren bereits.

Doch nicht nur die Anbaufläche hat sich vergrößert – auch die angestrebte Produktpalette erweitert sich kontinuierlich. Stand zunächst speziell die textile Nutzung unter Verwendung weitverbreiteter Baumwolltechnologien im Vordergrund, zeigten sich weitere mögliche Anwendungsfelder auf, beispielsweise im Baustoffsegment oder im Automobil-/Leichtbausektor.


Die klimatisch zukunftsfähige Landnutzungsstrategie kombiniert mit der Vielfalt der wirtschaftlich lukrativen Verwertungshorizonte lassen zudem immer mehr zentralasiatische Unternehmerinnen und Unternehmer auf Textilhanf als nachhaltige Kulturpflanze aufmerksam werden.

Am Verbundprojekt KASHEMP lässt sich erkennen, wie wichtig eine Verstetigung grenzübergreifender praxisnaher Kooperationen ist, um langfristig neue Entwicklungen voranzutreiben, die den Fragen der ökologischen Zukunftsfähigkeit internationalen Wirtschaftens ebenso gerecht werden wie den ökonomischen und sozialen Zielen unserer Zeit.






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