Agro-EcoFiber
Konzeptionelle Untersuchung neuer Geschäftsmodelle durch den Anbau von Faserhanf für eine nachhaltige Landwirtschaft und Industrie.
Laufzeit
Förderprogramm
05/2023 – 04/2024
DPML-Netzwerk im Rahmen des Programmes WIR! - Wandel durch Innovation
Fördermittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Zielstellung
Das Projekt AgroEcoFiber zielt darauf ab, die Segmente "Landwirtschaft" und "Industrie" im Bereich Faserpflanzenanbau und Naturfasergewinnung durch den Aufbau eines innovativen Geschäftsmodells an der Branchenschnittstelle Faserstroh und Vorbereitung der Faserproduktion zu vereinen. Konkret soll im Rahmen einer Machbarkeitsuntersuchung Faserhanf angebaut und nach dem Parallelstrohverfahren geerntet werden, um in einem anschließenden Projekt zu hochwertigen Faserqualitäten für die Bekleidungs- und technische Textilindustrie aufbereitet werden zu können.
Problemstellung / Motivation
Die deutsche und sächsische Landwirtschaft steht vor mehreren Herausforderungen:
starker internationaler Wettbewerb traditioneller Anbaukulturen;
Auswirkungen des Klimawandels, wie Wassermangel auf etablierte Kulturarten;
Schwächen traditioneller landwirtschaftlicher Verfahren, genannten Herausforderungen zu trotzen;
begrenzte Investitionsbereitschaft in neue innovative Branchen, deren Marktvolumina und Preisentwicklungen schwer oder wenig eingeschätzt werden können;
hohe Abhängigkeit von staatlichen Subventionen bei Produktion von Massengütern.
Lösungsansatz / Ergebnis
Diversifikation der Fruchtfolge und des Produktportfolios zur Schaffung regionaler Alleinstellungsmerkmale;
mittelfristige Gewährleistung landwirtschaftlichen Ackerbaus trotz Klimawandel durch Anpassung der Fruchtarten;
Angebote schaffen, die für den wachsenden Bedarf der Industrie an nachhaltigen, hochleistungsfähigen Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen geeignet sind.
Mit dem Projekt AgroEcoFiber werden folgende Ergebnisse angestrebt:
Definition technischer und wirtschaftlicher Anforderungen;
Identifizierung notwendiger Innovationsschritte;
Entwicklung eines partizipativen Geschäftsmodells, das regionale Landwirte und industrielle Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette integriert;
Schaffung einer Entscheidungsgrundlage, für die Umsetzung eines konkreten Forschungs- und Entwicklungsprojekts für den Anbau von Faserhanf nach innovativem Parallelstrohanbau- und -ernteverfahren in der Region Leipzig
Warum Hanf?
Faserhanf ist ein besonders vielversprechender Rohstoff:
schnelles Wachstum in der Jugendentwicklung ohne Bedarf an Pflanzenschutzmitteln;
Vorteile für die Fruchtfolge – hohe Vorfruchtwirkung;
Wasserversorgung durch Tiefwurzelung;
insektenfreundlich;
ideale Ackerkultur für Umstellungsbetriebe auf Biolandwirtschaft;
Gewinnung hochwertiger Faserqualitäten unter Nutzung innovativer Aufschlusstechnik möglich;
Faserhanf stellt EINE potenziell nutzbare Faserpflanze dar; perspektivisch wird das Vorhaben auf breite Rohstoffbasis gestellt (Faserflachs, Fasernessel, Apocynum venetum).