Hanf Ski
SHORT FACTS
Entwicklung eines AlpinSkie aus Hanf mit umweltfreundlichen Hanf
Bio-Prepregs und einem Skikern aus Abfallströmen ehemaliger
Ski-Endprodukte.
Laufzeit:
01/2023 - 01/2026
Förderprogramm: FTI – Initiative Kreislaufwirtschaft
Fördermittelgeber: FFG - Österreichische Förderagentur für wirtschaftsnahe Forschung und Innovation
Fördervolumen: 858.123 Euro
Zielstellung
Wir entwickeln einen Alpin-Ski aus dem nachwachsenden Rohstoff Hanf, um innerhalb der Skiproduktion eine verbesserte Ökobilanz und einen geschlossenen Stoffkreislauf zu erreichen. Zusätzlich wird sich durch das HanfSki-Projekt das Hanfmaterial als Faserverbundwerkstoff für die industrielle Fertigung weiter qualifizieren können. Um den Ressourceneinsatz zu optimieren, werden für den HanfSki Prepregs aus glasfaserverstärkten Kunststoffen durch umweltfreundliche Hanf/Bio-Prepregs ersetzt. Der Skikern wird aus Abfallströmen ehemaliger Ski-Endprodukte hergestellt. Die industrielle Verarbeitung erfolgt unter dem konsequenten Einsatz von qualitativ hochwertigen Hanf-Naturfasern, die über eine reine Dämpfungsfunktion hinausgeht und Gesundheits- und umweltverträgliche Bio-Harz-imprägnierte Pflanzenfaser-Prepregs und die Nutzung von Abfallströmen kombiniert.
Hintergrund
Hinter der österreichischen Ski-Industrie stecken Weltmarktfirmen mit rund 2.100 Beschäftigten und einer Exportquote von 80 %. Um deren führende Rolle als Innovationsleader gerecht zu werden und sie nicht zukünftig an innovative Mitbewerber zu verlieren, ist es für die heimische Ski-Industrie wichtig, Maßnahmen zu setzen, die ihr helfen, den Weg zu einer kreislauffähigen Bioökonomie einzuschlagen.
Ski-Innovationen, die umweltkritische Materialien im Ski durch biogene Ersatzmaterialien mit verbesserter Umweltbilanz ersetzen, beschränken sich bisher auf Kleinserien-Verarbeitbarkeit durch Ski-Manufakturen. Dieser Umstand motivierte das Konsortium, mit dem HanfSki-Projekt eine Lösung für eine kreislauffähige Bioökonomie zu erarbeiten, die in Zukunft auch eine industrielle Ski-Herstellung mit Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen & Abfallströmen möglich macht.
Mit dem Projekt soll erreicht werden, dass ein Alpin-Ski insgesamt ökologisch nachhaltiger gebaut werden kann. Im Detail zeigt sich das darin, dass nach dem Wechsel zu nachwachsenden Rohstoffen und zur Kreislaufwirtschaft der CO2-Fußabdruck eines Alpin-Skis deutlich niedriger wird als zuvor und sich für Ski-Abfallströme eine sinnvolle stoffliche Nutzung ermöglicht. Außerdem spricht ein HanfSki gezielt das angestiegene Umwelt- & Klimabewusstsein von Endkundinnen an. Neben dem HanfSki für den Ski-Markt hat das HanfSki-Prepregmaterial sowie der HanfSki -Sandwichbau außerdem großes Potential, der Composite-Industrie in anderen Marktsegmenten eine umweltfreundliche Materialalternative anzubieten
Warum Hanf?
Faserhanf ist ein besonders vielversprechender Rohstoff:
· schnelles Wachstum in der Jugendentwicklung ohne Bedarf an Pflanzenschutzmitteln,
Bioanbau ohne großen Aufwand
· Vorteile für die Fruchtfolge – hohe Vorfruchtwirkung, also bessere Ernteerträge im
nächsten Anbaujahr
· Trockenresistent durch Tiefwurzelung und damit hohes Potenzial sich auch unter den
Folgen des Klimawandels zu etablieren
· Insektenfreundlich und laut neusten Studien ein Lebensretter für unsere Bienen
· ideale Ackerkultur für Umstellungsbetriebe auf Biolandwirtschaft aufgrund
der unkrautunterdrückenden Eigenschaften für die Folgefrucht
· Gewinnung hochwertiger Faserqualitäten als Textil- und Industrierohstoff für die Bioökonomie
von Morgen, unter Nutzung innovativer Aufschlusstechnik möglich.
PROJEKTPARTNER
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Universität Innsbruck - Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften
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SachsenLeinen GmbH